Der Morse-Telegraph: Mit einem Klick zur Globalisierung

Ein kleiner Apparat mit einer simplen Taste hat die Welt verändert.

Das Jahr 1848. Die Welt ist groß, die Entfernungen scheinen unüberwindbar, und Informationen reisen so schnell wie ein Postschiff über den Atlantik. Zwei Wochen, um genau zu sein. Doch dann kommt der Morse-Telegraph ins Spiel und verkürzt diese Zeitspanne auf Minuten.

Plötzlich sind die Börsen von London und New York so eng miteinander verbunden, als säßen die Händler in einem Raum. Der Nachteil: ein falsches Signal, ein Punkt statt eines Strichs, und schon könnte ein Börsenkurs in den Abgrund stürzen.Also ein falsches Zeichen konnte Millionen kosten. Präzision war gefragt – und die wurde mit der Einführung von Farbbehältern, die aus Prägestiften Schreibstifte machten, auch erreicht. Endlich waren die Morse-Zeichen klar und deutlich, ein Segen für die Finanzwelt.

Doch der Morse-Telegraph war mehr als nur ein Werkzeug der Finanzelite. Er war der Motor der Globalisierung. Die Welt wurde kleiner, die Nachrichten schneller. Politische Ereignisse, die in Indien oder Afrika stattfanden, waren am nächsten Tag in der Londoner Presse. Es war das Zeitalter der Nachrichtenagenturen, mit Julius Reuter an der Spitze, der sein Imperium aufbaute, indem er dem Kabel folgte. Wo immer ein neues Kabel verlegt wurde, errichtete er eine Filiale und versorgte die Welt mit Informationen.

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