
Das Ende von Fucking – eine Ortstafel mit Weltruhm

Ob skurril, berührend, bedeutend oder einfach kurios – Im Museum erzählt die Geschichten hinter Ausstellungsstücken aus Museen in ganz Österreich und darüber hinaus. Wir sprechen mit Kurator:innen, Forscher:innen, Sammler:innen – und manchmal direkt mit den Objekten selbst.
Mal geht es um Arbeitshosen, Bidets, Orakelfragen oder Haifischzähne. Mal um große Namen und kunsthistorische Meisterwerke. Dabei sind unsere Formate sind so vielfältig wie die Museen selbst:
🎧 Objekte – kurze Episoden mit einem klaren Fokus auf ein einzelnes Ausstellungsstück
🎧 Im Museum mit… – persönliche Rundgänge mit spannenden Menschen durch ein Museum
🎧 Reportagen & Features – tiefere Einblicke in Ausstellungen, Themenwochen und Institutionen
Im Museum bringt Kunst, Kultur und Geschichte dorthin, wo du gerade bist – auf dem Sofa, in der U-Bahn oder beim Spazierengehen.
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Die Ortstafel von Fucking, einem kleinen Dorf in Oberösterreich, ist mehr als nur ein Stück Blech. Im Haus der Geschichte Österreich hängt sie nun, umgeben von den Geschichten, die sie miterlebt hat. Ein Schild, das einst ein Dorf weltberühmt machte, steht heute für die Macht der Bilder und die Herausforderungen der Demokratie im digitalen Zeitalter.
Fucking, oder besser gesagt „Fugging“, wie es heute geschrieben wird, war lange Zeit ein Magnet für internationale Scherzkekse und Touristen. Die alte Schreibweise mit „CK“ war eine Einladung zu Missverständnissen und Witzen, die von der britischen Comedy-Show bis hin zu Social-Media-Posts reichten. Doch der Ruhm hatte seine Schattenseiten. Die Ortstafel wurde mehrfach gestohlen, trotz aller Bemühungen, sie zu sichern.
Die digitale Welt machte es nicht leichter. YouTube, Instagram und Co. verwandelten das Dorf in eine Bühne, auf der die Grenzen zwischen Spaß und Respektlosigkeit verschwammen. Touristen drangen in die Privatsphäre der Einwohner ein, filmten und fotografierten sie ohne Rücksicht. Die Grenze war überschritten, als selbst Kinder auf ihrem Schulweg belästigt wurden. Was als harmloser Spaß begann, endete in einem ernsten Problem für die Gemeinde.
2020 zog sie die Reißleine und änderte den Namen. Aus Fucking wurde Fugging. Die Hoffnung war, dass der neue Name die Ruhe zurückbringen würde. Die alte Ortstafel fand ihren Platz im Museum, wo sie weiterhin Besucher anzieht – nun ohne die Störung der Dorfbewohner. Ein Selfie vor der Tafel ist so immer noch möglich.