
Die Enigma: Ein Wunderwerk der Verschüssungskunst

Ob skurril, berührend, bedeutend oder einfach kurios – Im Museum erzählt die Geschichten hinter Ausstellungsstücken aus Museen in ganz Österreich und darüber hinaus. Wir sprechen mit Kurator:innen, Forscher:innen, Sammler:innen – und manchmal direkt mit den Objekten selbst.
Mal geht es um Arbeitshosen, Bidets, Orakelfragen oder Haifischzähne. Mal um große Namen und kunsthistorische Meisterwerke. Dabei sind unsere Formate sind so vielfältig wie die Museen selbst:
🎧 Objekte – kurze Episoden mit einem klaren Fokus auf ein einzelnes Ausstellungsstück
🎧 Im Museum mit… – persönliche Rundgänge mit spannenden Menschen durch ein Museum
🎧 Reportagen & Features – tiefere Einblicke in Ausstellungen, Themenwochen und Institutionen
Im Museum bringt Kunst, Kultur und Geschichte dorthin, wo du gerade bist – auf dem Sofa, in der U-Bahn oder beim Spazierengehen.
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Die Enigma war ein mechanisches Meisterwerk, das die Kunst der Verschlüsselung revolutionierte. In den 1920er Jahren baute ein Berliner Ingenieur namens Arthur Scherbius eine Maschine die Nachrichten unlesbar machen konnte. Er nannte sie Enigma: wie „Rätsel“. Ursprünglich für Banken und Unternehmen gedacht, blieb der kommerzielle Erfolg aus. Doch das Militär sah die Möglichkeiten und verwandelte die Enigma in ein Werkzeug der Kriegsführung.
Äußerlich ähnelt die Enigma einer Schreibmaschine, doch ihr Inneres ist ein Labyrinth aus elektrischen Verbindungen und mechanischen Walzen. Mit jeder Taste, die gedrückt wird, drehen sich die Walzen und verändern die elektrischen Ströme, die durch die Maschine fließen. So wird aus einem simplen „A“ ein kryptisches „X“, das nur eine identisch eingestellte Enigma wieder zurückverwandeln kann. Die Komplexität dieser Maschine war atemberaubend: Über 10 Billarden mögliche Einstellungen sorgten dafür, dass die Deutschen sie für unknackbar hielten.
Doch die Geschichte der Enigma ist auch die Geschichte ihrer Entschlüsselung. In Polen begann der junge Mathematiker Marian Rejewski in den 1930er Jahren, die Geheimnisse der Enigma zu lüften. Mit mathematischem Geschick und einer Prise Spionage gelang es ihm, die Maschine zu rekonstruieren und die verschlüsselten Nachrichten zu entziffern. Seine Arbeit legte den Grundstein für die späteren Erfolge der Alliierten.
In England wurde diese Arbeit im geheimen Bletchley Park fortgesetzt. Dort entwickelte der brillante Mathematiker Alan Turing neue Methoden, um in die verschlüsselten Funksprüche einzubrechen. Mit Hilfe von riesigen Maschinen, die als „Bomben“ bekannt waren, gelang es den Alliierten, die deutsche Kommunikation zu knacken und einen entscheidenden Vorteil im Krieg zu erlangen.
Heute ist die Enigma ein Relikt aus einer anderen Zeit. In einer Welt, in der digitale Verschlüsselung alltäglich geworden ist, bleibt die Enigma ein Symbol für die Macht des menschlichen Erfindungsgeistes.