Ein Bild als intime Liebeserklärung von Peter Paul Rubens an seine Frau Helene Fourment. Helene, posiert nackt bis auf einen luxuriösen Zobelpelz. Der Mantel scheint jeden Moment von ihrer Schulter zu gleiten, als hätte sie Schritte gehört und versucht nun, ihre Blöße zu bedecken. Eine Hand auf der Körpermitte, die andere greift über die Schulter – eine Pose, die an die Venus, Göttin der Liebe, erinnert. Rubens malt sie nicht nur als seine Frau, sondern als die Verkörperung von Schönheit und Anmut.
Interessanterweise war das Bild ursprünglich noch detailreicher. Ein Wasserbecken, ein Brunnen mit einem Mannekin-Pis (eine Statue, die in das Wasserbecken pinkelte) – all das übermalte Rubens später, um den Fokus auf Helene zu lenken. Diese Details, die im Röntgenbild noch sichtbar sind, erzählen von der Intimität und dem privaten Charakter des Bildes. Es war wohl nicht für die Eingangshalle gedacht, sondern für einen Ort, wo nur wenige es sehen konnten.
Der Blick von Helene ist direkt, fast herausfordernd. Keine Spur von Scham, sondern voller Stolz steht sie da, die Nacktheit nebensächlich. Und so hängt sie nun im Kunsthistorischen Museum Wien, wenige Meter von Rubens letztem Selbstporträt entfernt. Der einziger Beigeschmack, der dieses Meisterwerk bis in das Heute begleitet: Rubens war 53 und Helene 16 als dieses Bild entstand.
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