Die Geschichte der Kondome: Von Schafsdärmen und Fischblasen

Ein Kondom aus dem Blinddarm eines Schafes – genau solche Kondome gehörten einst zum Alltag, bevor Latex die Welt eroberte.

Der Blinddarm eines Schafes, ein natürlicher Sack ohne störenden Wurmfortsatz, war perfekt geeignet, um als Kondom zu dienen. Ein Schaf, etwa drei Monate alt, lieferte das ideale Material. Nach dem Gebrauch wurde das Kondom auf Dichtheit geprüft, gewaschen, getrocknet und mit Vaseline eingerieben, bevor es wieder einsatzbereit war. Ein aufwendiger Prozess, der diese Verhütungsmittel zu einem wertvollen Gut machte.

Doch der Schafsdarm war nicht die einzige Lösung. Fischblasen waren ebenfalls gefragt. Die Blase eines entsprechend großen Fisches konnte ebenfalls als Kondom dienen, auch wenn sie einen gewissen Geruch mit sich brachte. In einer Zeit, in der intensive Gerüche zum Alltag gehörten, fiel dies jedoch kaum ins Gewicht. Leider ist das Wissen um die richtige Fischart und das passende Alter verloren gegangen, sodass wir heute nur noch spekulieren können.

Mit der Erfindung der Vulkanisierung durch Charles Goodyear änderte sich alles. Latex, gewonnen aus dem Saft des Gummibaums, revolutionierte die Verhütungsmittel. Dünn, dehnbar und verlässlich – das Latexkondom setzte neue Standards und verdrängte die alten Methoden.

Vielleicht denkst du beim nächsten Friseurbesuch daran, dass dieser einst ein Umschlagsplatz für Kondome war. Also für Männer. Sie tauschten sich aus, während sie sich die Haare schneiden ließen, und deckten sich mit den neuesten Verhütungsmitteln ein.

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