Gynodate: Ein Wecker, der verhütet

Eine alte Nachttischuhr mit Römischen Ziffern. Was wie ein unscheinbares Erbstück wirkt, entpuppt sich als ein technisches Wunderwerk aus der Vergangenheit. Der Gynodate, ein Wecker, der mehr wusste als die Zeit.

Denn diese Uhr, hergestellt vor über 60 Jahren, zeigt diskret den Zyklus einer Frau an – ganz ohne Elektronik, nur mit Zahnrädern und Zeigern. Auf der Rückseite der Uhr verbirgt sich dazu ein komplexes Stellwerk. Hier wird nicht nur die Zeit eingestellt, sondern auch der Zyklus der Frau.

Die Uhr ist dabei so gestaltet, dass niemand auf den ersten Blick erkennen konnte, worum es wirklich ging. Nur wer vorne einen Deckel öffnet, entdeckt die verborgene Botschaft: den Eisprung und die fruchtbaren Tage. Also eine Verhütungs-App in mechanischer Form, die die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage anzeigt, lange bevor Smartphones unsere Taschen eroberten.

Der Gynodate ist eine Erfindung, die half, die Fruchtbarkeit zu zähmen – eine kulturelle Leistung, „vergleichbar mit der Zähmung des Feuers“ – wie uns DDr. Fiala aus dem Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch erzählt hat.

Heute ist die Gynodate ein seltenes Sammlerstück. Ein Stück Geschichte, das im Museum einen Ehrenplatz gefunden hat.

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